Münzen sammeln

Numismatik für jedermann

Münzsammler mit Lupe
(Foto: Sergey Ryzhov - fotolia.de)

Münzen sammeln ist ein attraktives Hobby, weil es ein Grundbedürfnis des Menschen befriedigt - etwas Zählbares in der Hand zu halten. Das betrifft weniger den finanziellen Wert, der mit Münzen verbunden ist, sondern vielmehr ihre Bedeutung als historische Artefakte.

Geschichte wird meist nur abstrakt wahrgenommen und ist als Objekt in der Regel ein gemeinschaftliches Gut. Mit einer Münze kann man diesen ideellen Wert selbst gegenständlich besitzen. Als Zahlungsmittel geben sie einen beispielhaften Einblick in frühere Lebenswelten, die man individuell nachvollziehen kann. Hat man selbst noch mit diesen Münzen eingekauft, verbindet sich damit ein hoher Erinerungswert.

Historische Etappen und Sammelgebiete

Alte Münzen
(Foto: Ruggiero Scardigno - fotolia.de)

Münzen gibt es seit dem 6. Jahrhundert vor Christus. Sie revolutionierten die Struktur der Gesellschaft, denn ein Wert war nun nicht mehr an einen Ort gebunden und vor allen Dingen konnte mit Münzen jeder andere Gegenwert erworben werden.

War bis weit in die Neuzeit der Edelmetallwert ein wichtiger Indikator für die Akzeptanz der Münze, so ersetzten zunehmend Herrschaftsautorität und Machtverhältnisse den Grundwert einer Münze. Bereits die Römer sorgten mit der Wirtschaftskraft ihres Imperiums dafür, dass eine Münze nicht mehr den Gegenwert einer Ware durch den Gehalt an Edelmetall aufwiegen mussten.

Im Mittelalter brachte die Silberknappheit schon einmal manchen Landesherren dazu, anstelle einer gebräuchlichen Münze so genannte Brakteaten auszugeben - sehr dünne doppelseitig geprägte Hohlmünzen mit deutlicher Materialeinsparung.

Das Recht zur Münzprägung war eben auch immer ein gutes Geschäft. Die deutschen Münzsammlungen heute erfassen die zentralen Staatsformen ab 1871 und die landesherrschaftlichen Territorien des 18. und 19. Jahrhunderts, deren Münzen zahlreich genug überkommen sind.

Münzen und Prestige

Goldmünzen
(Foto: alexlukin - fotolia.de)

Die Abbildung von Herrschern und Machtsymbolen auf Münzen diente natürlich auch der Selbstdarstellung. Je bedeutender sich ein König oder Fürst einstufte, desto mehr Wert legte er auch auf seine Abbildung auf Münzen.

Im Laufe der Zeit wurden die Prägestempel immer feiner und schon im Mittelalter kam es zu wahren Kunstwerken in der Münzprägung, oft auch als Schaumünzen ausgeführt. Die erstarkenden Städte wollten dem in Nichts nachstehen. Wenn sie das Münzrecht erhielten, prägten sie auch den "Ewigen Pfennig", ein Mittel, sich vor einer Zwangsentwertung zu schützen.

Heute dienen Sondermünzen vor allem dazu, historische Persönlichkeiten zu ehren.